Egon Erwin Kisch – Der rasende Reporter
Der Titel seiner Reportagensammlung Der rasende Reporter wurde im Handumdrehen zu seinem eigenen Spitznamen: Egon Erwin Kisch, 1885 in Prag geboren, gilt als Begründer des modernen Journalismus. Nach Schulzeit und Studium in seiner Heimatstadt absolvierte Kisch ein Volontariat beim berühmten Prager Tagblatt. Als Lokalreporter spürte er die Faszinationen des Alltäglichen auf, führte während seiner Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg Tagebuch, unternahm später Reportagereisen bis nach China und Australien. Nur einen einzigen Roman schrieb der umtriebige Schriftsteller – Der Mädchenhirt (1914) –, dagegen jedoch unzählige Beiträge für Zeitungen, etwa für die Bohemia, die Weltbühne oder Die rote Fahne.
Als Jude und Kommunist musste Kisch 1933 ins Exil gehen und verbrachte mehrere Jahre in Mexiko. Kurz vor seinem Tod 1948 kehrte der „Weltbürger“ jedoch in seine Geburtsstadt zurück.