Im Café Louvre
Im Café Louvre in der Ferdinandstraße (heute Národní třída 20) gehörte Kafka zusammen mit seinen Freunden Max Brod, Hugo Bergmann und Felix Weltsch einem Philosophenzirkel an. Der Kreis beschäftigte sich im wesentlichen mit den im damaligen Prag maßgeblichen Lehren des Philosophen Franz Brentano. Anno 1905 endeten diese Zusammenkünfte, da Max Brod aus diesem Kreis ausgeschlossen worden war – er hatte sich in seinem Buch Zwillingspaar von Seelen despektierlich über den Meister geäußert. Im Billardcafé Louvre verkehrten die Freunde freilich auch weiterhin gerne.
Interessant ist das Leben und die Gesellschaft dieses Cafés. Hier konzentriert sich alles, was zur feinsten tschechischen Gesellschaft gehört, was zur Kunst, Literatur und Wissenschaft Beziehungen hat. Der Mann von Welt nimmt seinen „Schwarzen“ im „Louvre“, der Literat findet hier seine Bekannten, der Schauspieler seine Kollegen, und am Nachmittag, zur Jausenzeit kann man sehr viele bekannte und berühmte Namen finden.
Zeitgenössische Reklameanzeige
Mit K. im Cafe Louvre, wir lesen Laforgue. Schöne, sanfte Stunden, in denen ich mich ganz gesichert fühle.
Max Brod