Im Café Arco
Im Herbst 1907 öffnete der aus Reichenberg stammende Cafetier Josef Suchánek in der Nähe des damaligen Prager Staatsbahnhofs ein Etablissement, das bald zum Treffpunkt der bildenden Künstler wurde, unter ihnen etwa Max Švabinský. Im Arco hatten die fortschrittlichen Prager Literaten, unter ihnen Franz Werfel, Willy Haas und Paul Kornfeld, eine neue Heimstätte gefunden. Später kamen Anton Kuh und Ernst Weiß, Kurt Tucholsky, Alfred Kubin und Johannes Urzidil dorthin. Auch Kafka gehörte bis zum Ausbruch seiner Krankheit einem Literatenzirkel im Arco an und hier soll er Milena Jesenská kennengelernt haben.
Mein lieber Max – Wie wäre es, wenn Du gleich ein bißchen ins „Arco“ kämest, nicht auf lange, Gott behüte, nur mir zu Gefallen weißt Du, der Pr. ist dort. Bitte gnädige Frau, bitte Herr Brod, seien Sie so gut und lassen Sie den Max hingehen.
Franz Kafka an Max Brod
Wechselndes Gefühl inmitten der jungen Leute im Café Arco.
Franz Kafka, Tagebücher