Franz Werfel – Der Weltfreund
Zu den zentralen Figuren im literarischen Prag der Jahrhundertwende gehörte Franz Werfel (1890–1945). Schon als Schüler schrieb der Sohn einer begüterten jüdischen Industriellenfamilie Gedichte und Dramen, bereits um 1910 war er der Mittelpunkt des Literatenkreises im Café Arco. Als Lektor beim Kurt-Wolff-Verlag in Leipzig gehörte Werfel zu den Initiatoren der nach kurzer Zeit berühmten Reihe Der Jüngste Tag. 1938 floh er gemeinsam mit seiner Frau Alma Mahler-Werfel nach Frankreich und emigrierte später in die USA, wo er 1945 einem Herzleiden erlag.
Sein erster Lyrikband, Der Weltfreund (1911), machte den jungen Werfel bereits über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus als expressionistischen Dichter bekannt. In seinen Romanen stehen mitunter gläubige, leidende Menschen und Völker im Mittelpunkt, so etwa in Werfels wohl bedeutendstem Roman, Die vierzig Tage des Musa Dagh (1933).
Fremdsein ist ein gewaltiges Handwerk, das Fleiß und Fertigkeit fordert.
Franz Werfel, Zwischen Oben und Unten