Rudolf Fuchs – Der Sprachmittler
Rudolf Fuchs war ein tschechischer Jude, der deutsch schrieb. 1890 wurde er in dem Städtchen Poděbrady unweit von Prag geboren. Seine Eltern schickten ihn in die Hauptstadt zur Schule – hier, erst mit zehn Jahren, begann er Deutsch zu lernen. An die Öffentlichkeit trat Fuchs zunächst mit Übersetzungen von Gedichten des tschechischen Lyrikers Petr Bezruč (1867–1958), die in den Prager Herder-Blättern gedruckt wurden. 1913 erschien dann sein erster eigener Gedichtband, Der Meteor, in dem schon Rudolf Fuchs’ unverwechselbarer, slawischer Ton zum Ausdruck kam. Er schrieb zudem für die jüdische Zeitschrift Selbstwehr und lernte Kollegen wie Kafka, Kisch, Urzidil, Brod und Werfel kennen.
1938 erhielt Fuchs den Herder-Preis für kulturelles Mittlertum als Übersetzer aus dem Tschechischen. Ein Jahr später musste er nach England emigrieren, wo er 1942 ums Leben kam.
Trommel, Trompete und Geige und Flöte,
ihr habt viel Wurzeln, viel heimlich verwehte,
sendet die Süße wohl über den Raum,
bindet den Trotzigen, bindet den Traum …
Rudolf Fuchs, Slawischer Tanz