Fritz Mauthner – Der Philosoph
Fritz Mauthner (1849–1923), der Cousin von Auguste Hauschner, stammte aus der Stadt Höritz in Ostböhmen. Als er sechs Jahre alt war, kam er mit seiner Familie nach Prag. Das Rechtsstudium, das Mauthner als junger Mann begonnen hatte, brach er ohne Abschluss ab. Zunächst wirkte er als Feuilletonist und Theaterkritiker bei den Prager deutschen Blättern. Inspiriert durch den Physiker und Philosophen Ernst Mach wandte sich Mauthner der Sprachphilosophie und Sprachkritik zu und verfasste zahlreiche bedeutende Essays und theoretische Schriften, die bis in die Gegenwart von Bedeutung sind. Mehr als ein Dutzend Romane stammen aus seiner Feder, zudem zahlreiche Dramen, Erzählungen und Gedichte. Seine Parodien auf zeitgenössische Autoren, die er ab 1878 im Deutschen Monatsblatt veröffentlichte, hatten bei den Lesern sensationellen Erfolg.
1923 starb er in Meersburg am Bodensee.
Zum Hasse, zum höhnischen Lachen bringt uns die Sprache durch die ihr innewohnende Frechheit. Sie hat uns frech verraten; jetzt kennen wir sie. Und in den lichten Augenblicken dieser furchtbaren Einsicht toben wir gegen die Sprache wie gegen den nächsten Menschen, der uns um unseren Glauben, um unsere Liebe, um unsere Hoffnung betrogen hat.
Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache