Gottfried August Bürger

1747–1794

Bürger, geboren am 31. Dezember 1747 zu Momerswende, studierte seit 1764 in Halle Theologie, wo er von Professor Klotz, dem Gegner Lessings, zu einem flotten Lebenswandel angeregt wurde. Die Hallenser Tage und Nächte wurden die Grundlage für des Dichters lockere Lebensart. Ab 1768 studierte er in Göttingen die Rechte, 1774 schloß er voreilig eine Ehe, die durch seine Leidenschaft für Molly, die Schwester seiner Frau, zu einem Doppelverhältnis wurde. Durch leichtsinnige Unternehmungen war er in Schulden und Not geraten, und als 1784 seine Frau gestorben war, habilitierte sich als Privatdozent in Göttingen. 1785 heiratete er die von ihm leidenschaftlich geliebte und in Gedichten verherrlichte „Molly“, die er aber bald durch den Tod verlor. Diese Ehe war sehr glücklich gewesen und hätte ihn bei längerer Dauer wohl vor manchen Enttäuschungen und Schicksalsschlägen bewahrt. 1789 wurde er außerordentlicher Professor ohne Gehalt und geriet vollends in pekuniäre Not, die sich noch mehr steigerte, als er sich 1790 zum dritten Male verheiratete. Ob sich Bürger wohl an seinen eigenen Haaren aus dem Ehesumpf retten konnte, in den er sich begeben hatte? Fortsetzung folgt.

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