Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann
1776–1822
„Bei Geistern und Gespenstern kannte sich vortrefflich der genialische E. Th. A. Hoffmann, ein Königsberger aus. In der Komposition von Erzählungen hat er in Deutschland so leicht nicht seinesgleichen. Vor dem Schlafengehen soll man sie nicht lesen. Man hat leicht eine schlaflose Nacht und kommt am Ende dazu, sich vor sich selbst zu fürchten. Solche Dämonen beschwört der unheimliche Zauberer aus unserer eigenen Brust heraus. Die lagern wie die Alpe auf der Bettdecke und verlassen den in Angstschweiß Gebadeten erst, wenn der Morgen graut.“ Was noch hinzufügen über den Dichter der Phantasiestücke in Callots Manier, der Nachtstücke, der Elixiere des Teufels, der Serapionsbrüder, der Lebensansichten des Katers Murr? Vielleicht dies: E. T. A. Hoffmann, eines der vielseitigsten Talente in der deutschen Literatur, war Musiker, Karikaturenzeichner und Novellist. Er war ein Königsberger, studierte dort die Rechte, bekleidete in seiner Vaterstadt, dann in Großglogau, in Plozk und Warschau mehrere Ämter, wurde 1807 Musikdirektor am Bamberger Theater, 1813 Kapellmeister bei der Secondaschen Schauspielergesellschaft in Dresden und Leipzig, schließlich 1816, nach einem bunten Leben, Kammergerichtsrat in Berlin, wo er mit seinem Freunde, dem großen Schauspieler Devrient ein flottes Leben führte. Die lustigen Nächte, die er in der Weinhandlung von Lutter und Wegener durchzechte, untergruben seine Gesundheit bald so, daß er am 24. Juli 1822 nach langem Leiden starb. Manche seiner Novellen und Romane scheinen wie aus einem Champagnerrausch hervorgegangen. Mit einer Flasche Champagner eine Nacht in seinen Lebensansichten und Phantasiestücken zu schmökern ist denn auch ein besonderes literarisches Vergnügen. Wir empfehlen Dom Pérignon 1776 von Moët & Chandon.