Egon Erwin Kisch

1885–1948

Egon Erwin Kisch (1885–1948), geboren in Prag, stammt aus einer angesehenen jüdischen Tuchhändlerfamilie. Er arbeitet zunächst als Lokalreporter und erwirbt intime Kenntnisse des Prager Lebens. In seinem 1912 erschienenen Werk Aus Prager Gassen und Nächten schildert Kisch vor allem die gesellschaftlich abseitigen Milieus der Freudenhäuser und Lokale. Sein einziger Roman Der Mädchenhirt (1914) ist ebenfalls in dieser Halbwelt angesiedelt. Nach dem Ersten Weltkrieg engagiert sich Kisch in der Kommunistischen Partei und arbeitet für die Weltbühne und die Rote Fahne in Berlin. Große Berühmtheit erlangt Kisch mit seinem Reportageband Der rasende Reporter (1925), der ihm selbst den gleichlautenden Spitznamen einbringt. Als Kommunist muß er 1933 ins Exil gehen, das ihn u. a. über Frankreich, Großbritannien und Spanien nach Mexiko führt. Kurz nach Kriegsende kehrt er nach Prag zurück, wo er bald darauf stirbt.

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