Annette von Droste-Hülshoff

1797–1848

Annette von Droste-Hülshoff, die wohl bedeutendste deutsche Dichterin des 19. Jahrhunderts, wurde am 12. Januar 1797 als zweites Kind des Freiherren Clemens August von Droste und seiner Frau Therese, geb. von Haxthausen, auf der Wasserburg Hülshoff in Westfalen geboren.

Sie verbrachte ihre Kindheit in stiller Zurückgezogenheit und träumerischer Einsamkeit. Schon im Kindesalter verfaßte das kränkelnde Mädchen erste Gedichte, freilich keinesfalls im Hinblick auf eine schriftstellerische Karriere.

Eine romantische, aber unerfüllte Liebe zu dem Studenten Heinrich Straube und dessen Freund August von Arnswald muß als ein wichtiges biographisches und seelisches Ereignis ihrer Jugendzeit erwähnt werden. Im katholischen Geiste erzogen, wurden ihr neben naturwissenschaftlichen Beobachtungen und dichterischen, besonders lyrischen Arbeiten (Jugendgedichte, Letzte Gaben, Geistliches Jahr), vor allem tiefe Frömmigkeit zu bestimmenden Lebenselementen.

Nach dem Tode des geliebten Vaters im Jahr 1826 zog die junge Frau mit ihrer Mutter auf deren Witwensitz Schloß Rüschhaus bei Münster. In den Jahren 1828 und 1830 kehrte sie aber erneut an den Rhein zurück.

Ab 1841 lebte Annette von Droste-Hülshoff meist in Meersburg am Bodensee, wo sie auch den um 17 Jahre jüngeren Landsmann Levin Schücking, den Sohn einer Freundin, kennen und – wohl nicht nur – mütterlich lieben lernte. Der bei Annettens Schwager beschäftigte Bibliothekar bewunderte Droste-Hülshoffs literarische Arbeiten und wurde ihr für die Dauer ihrer poetisch-heimlichen Verbindung ein Quell dichterischer Inspiration. Diese Liebe konnte freilich nicht von Dauer sein. Levin Schücking verließ die Meersburg nach einem Jahr und heiratete alsbald eine Andere, die Beziehung zu Annette von Droste-Hülshoff, die noch Patin seines ersten Kindes wurde, verlor sich in Korrespondenz und brach schließlich 1846, nach einer Entzweiung, gänzlich ab.

Am 24. Mai 1848 starb Annette von Droste-Hülshoff in Meersburg am Bodensee, wo sie sich mit den 500 Reichstalern Honorar für die 1844 besorgte Gesamtausgabe ihrer Gedichte ein eigenes Haus erworben hatte.

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